Klimabelastung durch Milch

Kuhmilch und Pflanzendrinks im Vergleich

Die Effekte der Milchproduktion in Hinblick auf Treibhausgase, Klimawandel, Wasserverbrauch und -verschmutzung werden in zahlreichen Quellen als erheblich eingestuft.[1] Es wird angenommen, dass die negativen Folgen (pro Einheit Protein) 5- bis 10-mal größer sind, als jene von Soja, Gemüse und den meisten Getreidesorten.[2]

In den folgenden Erläuterungen wird ein Überblick zu den Umwelt- und Klimaeinflüssen der Herstellung von Milch im Vergleich zu jener von Hafer-, Mandel-, Reis- und Sojadrinks gegeben. In Hinblick auf Treibhausgase hebt sich Milch deutlich negativ von den pflanzlichen Konkurrenten ab.

Treibhausgase

Die Herstellung von Milch verursacht mehr als doppelt so viel Treibhausgase (2,2kg CO2), als bei jedem der vier Pflanzendrinks (maximal 0,9 kg CO2 pro Liter) im Vergleich. Problematisch ist vor allem, dass Kühe große Mengen an Kohlendioxid und Methan freisetzen.

Kuhmilch, Mandeln und Reis verbrauchen viel Wasser

Wasserverbrauch

Ein weiteres Problem stellt der Wasserverbrauch für die Herstellung der Getränke dar. Während der Anbau von Hafer (48 Liter pro Liter Haferdrink) und Soja (28 Liter pro Liter Sojadrink) einen minimalen Verbrauch an Wasser vorweisen, benötigen Reis und vor allem deutlich mehr Wasser. Reisfelder werden meist geflutet (siehe nachfolgende Erläuterungen zu Reisdrink), wodurch ein Verbrauch von 270 Litern Wasser pro Liter Reisdrink entsteht. Im Vergleich dazu benötigt die Produktion eines Liters Mandeldrink, da Mandeln in warmen Gebieten angebaut werden, 371 Liter Wasser. Aber auch hier stellt Milch den negativen Spitzenreiter mit 628 Litern pro Liter Milch dar.

Kühe benötigen viel Platz

Landverbrauch

Ein weiteres Problem stellt der Verbrauch an Land für die Herstellung von Kuhmilch dar. Tierische Lebensmittel haben grundsätzlich einen höheren Landverbrauch, als es pflanzliche haben. Folge ist, dass dieses Land dann weniger Arten zur Verfügung steht. Dies wirkt sich schlecht auf die Qualität der Böden und die Insektenmenge und Artenvielfalt aus.[1]

Auch in diesem Punkt hebt sich Kuhmilch, wie im Diagramm ersichtlich ist, mit weit mehr als doppelt so viel Fläche, welche für die Haltung der Kühe notwendig ist, deutlich von ihren pflanzlichen Äquivalenten ab.
[1] (Tertilt, 2021)

Kuhmilch-Produktion belastet Gewässer

Wasserverschmutzung

Ein weiterer kritischer Punkt in Bezug auf Umweltbelastung stellt die Versauerung der Gewässer dar. Wie aus dem folgenden Diagramm herauszulesen ist, sind Hafer-, Mandel- und Reisdrink diesbezüglich am unproblematischsten. Die Herstellung von Sojadrink verursacht bereits deutlich mehr Verschmutzung und die Produktion von Kuhmilch belastet Gewässer deutlich am stärksten.

Hoher Stromverbrauch in der Kuhmilchindustrie

Energieverbrauch

Schließlich wird für die Herstellung von Getränken Energie benötigt. Da Frischmilch im Gegensatz zu Pflanzendrinks ständig gekühlt werden muss, wird für ihre Herstellung mehr Energie benötigt. (Stiftung Warentest, 2020)

Kuhmilch-Produktion schadet unserem Klima

Fazit

Sofern die Produktion von Kuhmilch gemäß den aktuellen Ernährungsrichtlinien der USA verdoppelt würde, wären die ökologischen Auswirkungen, umgelegt auf die ganze Welt, inklusive Niedriglohnländer mit wenig Milchumsatz, verheerend.[1] Im Gegensatz dazu würde eine Verringerung der Milchproduktion einen bedeutenden Beitrag dazu leisten, dass internationale Treibhausgas-Richtlinien erreicht würden.[2]

Die Massentierhaltung und die industrielle Landwirtschaft, welche der Herstellung von Milch dienen, schaden demnach sowohl Umwelt als auch Klima. Die Produktion eines Liters Kuhmilch verursacht global durchschnittlich 2,4 kg Kohlendioxid. Dies entspricht der Verbrennung eines Liters Benzin. Dabei sind noch weder Emissionen, Transport, Verarbeitung und Lagerung der Milch in Molkerei und Handel berücksichtigt. Diese verstärken die negative Wirkung von Milch auf das Klima nochmals. Die Ökobilanz pflanzlicher Drinks sieht im Vergleich dazu deutlich besser aus, wobei es auch hier Unterschiede zu beachten gibt. [3]

Quellen

[1] (Gerosa & Skoet, 2012)
[2] (Goodland, 2014)
[3] (Albert Schweitzer Stiftung, 2018)
[4] Development, 2004), (Pimental & Pimental, 2011), (Garnett, 2011), (Spingmann, Clark, Mason-D’Croz, & et al., 2018)
[5] (Gonzales, Frostell, & Carlsson-Kanyama, 2011)